Mein (etwas längerer) Weg zum Ziel
Als 90’s-Kid bin ich klassischer Weise mit einem Computer aufgewachsen. Ich habe viel gezockt und auch immer mal wieder über die Frage nachgedacht, wie so ein Programm oder Computerspiel eigentlich funktioniert. Da ist der Gedankengang „Okay, dann lerne ich eben Programmieren und erstelle mir mein eigenes Computerspiel.“ relativ naheliegend. In meiner Jugend klang das zumindest in der Theorie immer ziemlich verlockend und gar nicht so schwer. Damals habe ich nach einer geeigneten Programmiersprache gesucht und bin irgendwie über einen Kumpel in die Programmierung mit C++ eingetaucht. Unter der Anleitung von ersten YouTube-Videos war ein funktionierender Rechner recht schnell programmiert. Allerdings – und das war das Problem – kam da auch nicht mehr. Waren die ersten Schritte leicht, so erschien mir das Thema beim tieferen Einstieg leider viel zu abstrakt und so fern von meiner persönlichen Realität, dass das Interesse daran wieder schnell verloren ging. Auch meine Versuche mir einige Jahre später mithilfe eines Raspberry Pi – Kits Python beizubringen liefen leider ins Leere.
Ich lies das Thema liegen und kümmerte mich nicht weiter darum, bis ich ein paar Jahre später über das Thema Webentwicklung stolperte. Ich begann mir die Auszeichnungssprache HTML und die Stylesheetsprache CSS genauer anzusehen. Währenddessen spielte das tatsächliche Programmieren mit JavaScript noch gar keine Rolle. Ich war mir zwar dessen Existenz bewusst, konzentrierte mich aber zunächst lediglich auf die Basics. Durch kleinere Projekte und Übungen wurde ich besser und fand so immer wieder die Motivation Neues zu lernen. So wurde es mit der Zeit unumgänglich auch JavaScript einmal genauer zu betrachten und mich damit auseinanderzusetzen. Ich lernte zunächst die Basics und verbessere meine Kenntnisse bis heute immer weiter. In den vergangenen Monaten nahm ich die Programmiersprache PHP zusätzlich in mein Portfolio mit auf und entwickle meine Programme und mich immer weiter.
An dieser Stelle möchte ich dir die notwendigen Tipps an die Hand geben, mit deren Hilde auch du eine Programmiersprache lernen kannst. Viel Spaß mit meinem Artikel!
Die richtige Auswahl treffen
Rückblickend kann ich dir exakt sagen, weshalb die ersten beiden Versuche Fehlschläge waren. Ich hatte kein zu lösendes Problem. Der elementare Zweck des Programmierens liegt darin Probleme zu lösen. Tipp 1: Finde dein Problem. Wie sich dein Problem gestaltet spielt dabei erstmal eine untergeordnete Rolle. Vielleicht möchtest du eine automatische Sortierfunktion für deine E-Mails, eine App zur Datenauswertung oder eine eigene Website gestalten. Wichtig ist, dass du dir die Anforderungen daran konkret vorstellen kannst. Tipp 2: Anhand deines Problems wählst du die dafür geeignete Programmiersprache. Denn nicht jede Programmiersprache ist für die Lösung jedes Problems geeignet. Hier ein paar Beispiele:
Du möchtest eine Internetseite erstellen. Hierfür benötigst du zunächst einmal Kenntnisse in der Auszeichnungssprache HTML, der Stylesheetsprache CSS und für die Interaktivität der Seite wird die Scriptsprache JavaScript verwendet. Um auf der Seite dynamische Inhalte zu ermöglichen kommt noch zusätzlich die Scriptsprache PHP hinzu, über die Interaktionen mit dem Webserver möglich werden.
Möchtest du beispielsweise eine Anwendung erstellen, welche lokal auf einem Computer ausgeführt werden kann eignen sich hierfür andere Programmiersprachen wie Java, C++ oder Python besser.
Ist dein Ziel die Programmierung einer Smartphone App, hängt es wiederum davon ab für welches Betriebssystem du entwickelst je nachdem ob du Android oder iOS präferierst werden unterschiedliche Sprachen benötigt.
Du siehst, es herrscht eine unglaubliche Vielfalt am Markt, die es zu berücksichtigen gilt. Das Positive ist, dass sich die Sprachen in Ihrer Grundstruktur oft ähneln und der Sprung von der einen zur anderen meist nicht mehr so schwierig ist.
Der Beginn
Nachdem du dich für eine Programmiersprache entschieden hast steht die Frage im Raum, wie du am besten startest. Je nachdem welcher Typ des Lernens du bist, hast du die folgenden Möglichkeiten:
Der Büchtertyp
Es mag etwas altmodisch klingen, aber Bücher sind immer noch eine sinnvolle Investition. Sie bieten meist eine sehr gut auf Anfänger angepasste Grundstruktur und vermitteln die Inhalte so in der richtigen Reihenfolge. Außerdem dienen sie auch im fortgeschrittenen Verlauf als perfektes Nachschlagewerk und man findet das gesuchte Thema mittels Schlagwortverzeichnis meist schneller als im Internet. Ich kann hier uneingeschränkt die Bücher des Rheinwerk Verlags empfehlen. Insbesondere die Bücher HTML & CSS – Das umfassende Handbuch* und JavaScript: Das umfassende Handbuch* waren mir eine große Hilfe.
Der Video-Tutorial-Typ
Die moderne Variante des Lernens stellen Videokurse dar. Die wohl bekannteste und größte Plattform hierfür stellt YouTube dar. Dort gibt es eine riesige Auswahl an Videokursen. Vor allem im englischsprachigen Raum existiert ein unglaublich umfangreiches Angebot. Im deutschsprachigen sticht vor allem ein YouTuber durch seine inhaltlich sehr gut strukturierten Videokurse heraus: Morpheus Tutorials. Leider gibt es neben diesem Kanal eine nicht wirklich große Auswahl an so gut strukturierten Videokursen auf YoutTube. Aus diesem Grund kann ich dir die Videoplattform udemy empfehlen. Der Fokus dieser Plattform liegt in der Vermittlung von Wissen verschiedenster Bereiche. So findet sich dort eine Vielzahl verschiedener Anbieter von Programmierkursen in verschiedenen Sprachen. Zwar sind die Kurse dort nicht ganz billig (wobei die Plattform des Öfteren Rabattaktionen veranstaltet) , aber ich konnte sehr gute Erfahrungen damit sammeln. Die Kurse sind im Allgemeinen sehr strukturiert aufgebaut und bieten für Anfänger somit die perfekte Grundlage.
Der Bootcamp-Typ
Über Bootcamps kann ich dir nur aus Recherchen berichten, da ich selbst noch keines besucht habe.
Ein vor allem durch YouTube bekannt gewordener Anbieter solcher Bootcamps ist die Developer Akademie. Je nach ausgewähltem Kurs schafft man es in 3 bis 9 Monaten zum Programmierer / Softwareentwickler. Leider geben die Betreiber der Plattform ihre Preise nicht öffentlich preis, was die Vergleichbarkeit erschwert. Ich schätze jedoch, dass man je nach Kursauswahl mit ca. 2.500 € bis 10.000 € rechnen kann. Daher würde ich dir diese Möglichkeit nur empfehlen, wenn du dich dauerhaft beruflich in diese Richtung entwickeln möchtest. Meines Erachtens ist es dennoch nicht verkehrt, sich vorher über Bücher und Videotutorials ein bisschen in die Sprache einzuarbeiten und dann für sich zu entscheiden, ob ein Bootcamp wirklich Sinn macht.
Der Studium-Typ
In einem Hochschulstudium der IT erhält man im Vergleich zu den vorangegangen Optionen den größten Umfang an Fachwissen vermittelt. Dies umfasst nicht nur eine Programmiersprache sondern auch umfangreiches Grundwissen in den Bereichen Mathematik, Datenschutz und grundsätzlichen Programmiertechniken. Aus Erfahrungsberichten im Freundeskreis habe ich aber schon des Öfteren gehört, dass es auch hier sinnvoll sei, bereits ein paar Vorerfahrungen in der Programmierung gesammelt zu haben, bevor man ein Studium der Informatik beginnt. Aus eigener Erfahrung kann ich dir die IU Interntionale Hochschule als Bildungsträger empfehlen.
Tipp 3: Finde heraus welcher Typ du bist
Dein Fortschritt
Tipp 4: Hast du dich für eine oder mehrere der oben aufgeführten Varianten entschieden und die Grundlagen erfasst, heißt es kontinuierlich üben und kleinere Projekte angehen. Der Anspruch wächst von ganz allein und mit ihm auch dein persönlicher Fortschritt. Der Vorteil kleinerer Projekte liegt darin, dass du schneller Erfolge sehen wirst und deine Motivation hierdurch kontinuierlich bestehen bleibt.
Noch ein paar Tipps zum Schluss
Manche Konzepte der Programmierung wirst du schnell verstehen, für andere wirst du ewig brauchen, bis du sie verstanden hast. Tipp 5: Bleib am Ball und versuch es immer wieder. Das Tolle an der Programmierung ist, dass du im Internet für gewöhnlich immer eine Lösung für dein Problem findest und dementsprechend nie komplett zum Stillstand kommen musst. Eine großartige Plattform für Antworten auf deine Fragen bietet StackOverflow. Am Anfang mag das Forum etwas unübersichtlich wirken, aber nach ein bisschen Eingewöhnungszeit findet man sich gut zurecht. Außerdem ist die dortige Community sehr hilfsbereit und offen für deine Fragen. Womit wir zu meinem nächsten Tipp kämen: Tipp 6: Schäme dich nicht für Fragen. Egal wie banal dir dein Problem im Verhältnis zu den anderen dort gestellten Fragen erscheinen mag, schäme dich nicht dafür. Unwissen wird nicht bestraft. Ganz im Gegenteil – Du wirst immer Hilfe und richtige gute Tipps von der Community erhalten.
Tipp 7: Verliere nicht den Spaß am Probleme lösen. Wie bereits zu Beginn erklärt, geht es beim Programmieren darum Probleme zu lösen. Manchmal kann das allerdings ziemlich zermürbend sein und Tage- oder sogar Wochenlang dauern bis du die Lösung auf ein spezielles Problem gefunden hast. Lass dich nicht unterkriegen. Auch wenn es nervt, wirst du mit der Zeit deine Geschwindigkeit steigern.
Du wirst sehen: Das Gefühl, das dir die Lösung eines komplexen Problem gibt, ist grandios und verleitet zum Weitermachen.
Hier nocheinmal alle Tipps aufgelistet:
- Tipp 1: Finde dein Problem
- Tipp 2: Wähle die geeignete Programmiersprache
- Tipp 3: Finde heraus welcher Typ du bist
- Tipp 4: Versuche dich immer wieder an kleineren Projekten, bevor du ein größeres angehst
- Tipp 5: Bleib am Ball und höre nicht auf es zu versuchen
- Tipp 6: Schäme dich nicht für Fragen
- Tipp 7: Verliere nicht den Spaß am Probleme lösen
In diesem Sinne wünsche ich dir viel Spaß beim Erlernen einer Programmiersprache!
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